01.09.2011
OE-Tag 2011 zum Thema Sexualpädagogik
(csc) Am 24. August veranstalteten wir unseren jährlichen Organisationsentwicklungstag (OE-Tag) für alle Mitarbeiter aus den pädagogischen DASI-Angeboten. Im Mittelpunkt stand 2011 das Thema Sexualpädagogik.
Im Vorfeld hatte eine Arbeitsgruppe mit Mitarbeitern aus unterschiedlichen Bereichen einen Leitfaden für sexualpädagogische Konzeptionen entwickelt. Dabei wurden sie von Martina Sasse, Sexualberaterin der Lebenshilfe Berlin gGmbH, unterstützt. Neben der Positionierung zu sexueller Gewalt soll der Leitfaden innerhalb der DASI einen transparenten und professionellen Umgang mit dem Lebensthema Sexualität sicherstellen. Ziel des OE-Tages war, diesen Leitfaden als Rahmen für die Erstellung von sexualpädagogischen Konzeptionen zu diskutieren, zu überarbeiten und für die unterschiedlichen DASI-Angebote weiterzuentwickeln.
Rund 110 Mitarbeiter kamen in den Räumen der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz zusammen. Professor Uwe Sielert vom Institut für Pädagogik der Universität Kiel hielt zum Einstieg einen Vortrag zum Thema “Sexualpädagogik und Sexualkultur als Thema der Kinder- und Jugendhilfe“. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählt die Sexual- und Geschlechterpädagogik, außerdem ist er Geschäftsführer der Gesellschaft für Sexualpädagogik (GSP). Mit seinem lebhaften, praxisnahen Vortrag und vielen Beispielen aus dem Arbeitsalltag von Pädagogen gelang es ihm, den Mitarbeitern das Thema Sexualpädagogik nahe zu bringen und sie dafür zu sensibilisieren.
Der Pädagoge hob hervor, dass sexuelle Bildung die beste universelle Prävention sei. Dafür bedarf es sexuell gebildeter Pädagogen, reflektierter Intimität und einer transparenten Sexualkultur sowie sexuell gebildeter Kinder und Jugendliche. Jeder Mitarbeiter muss sich mit seiner eigenen Sexualität auseinandersetzen, um sexualpädagogisch mit Kindern und Jugendlichen arbeiten zu können. Sexuell gebildete Pädagogen kennen und verstehen sich selbst ebenso wie ihre Kollegen und die Kinder und Jugendlichen, mit denen sie arbeiten. Auch die Kommunikation mit diesen und den Kollgen soll offen sein. Eine transparente Kommunikations- und Sexualkultur in der Einrichtung kann ein Gedeihraum für sexuelle Bildung sein. Für Institutionen sei es wichtig, eine sexualpädagogische Konzeption zu entwickeln und darin Ziele, Didaktik und Einrichtungsregeln zu definieren.
Im Anschluss an den Vortrag konnten die Mitarbeiter in bereichsübergreifenden Arbeitsgruppen mit Unterstützung von externen Moderatoren den Vortrag reflektieren. Nach dem Mittagsimbiss stand die Diskussion des Leitfadens Sexualpädagogik in bereichsspezifischen Arbeitsgruppen auf dem Programm, ebenfalls mit Unterstützung von externen Moderatoren. Jede Arbeitsgruppe überarbeitete den Leitfaden für ihr jeweiliges Angebot, brachte Änderungen und Ergänzungen ein. Die einzelnen pädagogischen Bereiche haben unterschiedliche Qualitätskriterien: Für Familienwohngruppen sind andere Themen der sexualpädagogischen Förderung relevant als für Mutter-Kind-Einrichtungen oder Kitas.
Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen wurden an Pinnwänden präsentiert und von der Moderatorin Doris Wietfeld im Plenum prägnant zusammengefasst. Die Ergebnisse werden nun ausgewertet und fließen in die Arbeit der Arbeitsgruppen ein, die sexualpädagogische Konzeptionen für ihre jeweiligen Angebote entwickeln.
Geschäftsführerin Marianne Bartzok hieß die Teilnehmer des OE-Tages willkommen
Professor Uwe Sielert sensibilisierte die Mitarbeiter für das Thema Sexualpädagogik mit seinem praxisnahen Vortrag
Rund 110 DASI-Mitarbeiter kamen zum OE-Tag, reflektierten das Thema Sexualpädagogik für sich und ihr Angebot und arbeiteten gemeinsam an der Weiterentwicklung des Leitfadens
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden an Pinnwänden präsentiert. Sie fließen in die weitere Arbeit ein.
Die Moderatorin Doris Wietfeld fasste am Ende der Veranstaltung die Ergebnisse der Gruppenarbeit im Plenum zusammen